Sportstätten
Sportplatz Schulzentrum "Am Holländer" Döbeln-Nord
Bayerische Straße 9 Betreiber: Stadt Döbeln |
Nutzung: |
Bayerische Straße 9 Betreiber: Stadt Döbeln |
Nutzung: |
Bernhard-Kretzschmar-Weg 2 Tel.: 03431 618472 Betreiber: Stadt Döbeln |
22 m x 44 m Nutzung: |
1905, 23. März |
in Dresden geboren als Tochter des Maschinenbauers, später Leiter des Unfallkommandos, |
1911 |
Besuch der Bürgerschule, neun Jahre; lebt bis zum 22. Jahr mit zwei Brüdern bei ihren Eltern |
1920 - 1925 |
Lehre und Arbeit als Porzellanmalerin bei der Firma Villeroy & Boch Dresden; |
1925 |
Heirat des Malers Siegfried Donndorf |
1927 |
lebt mit ihm jetzt in Dresden-Blasewitz, Prellerstraße 40, Villa Sommerlust - Wohnort und |
1929 |
Reise mit Siegfried Donndorf durch ganz Italien bis Capri, den sein Rompreis ermöglicht |
1930 - 1932 |
befreundet mit den Emigrantenpaar Fid (Helfrida Wenzel, Schauspielerin/ |
1932 |
geht mit Cuno Wojzewski nach Berlin. |
1932 - 1936 |
Schauspielstudium bei E. Plate und Frau Stritt; 1936 Leistungsnachweis als weitaus Beste; |
1934 |
Rückkehr nach Dresden; Verwicklung in den Fall Woijzewski-Schreier wegen des Drucks |
1936 - 1941 |
Nach ihrer Haftentlassung lebt sie fast 10 Jahre mit Woldemar Winkler zusammen (Dresden, |
1941 |
Leitung der Akademie für Zeichnen und Malen als Woldemar Winkler zum |
1944 |
Fahrt nach Wien; lernt den dort promovierten Bulgaren Dr. jur. Boris Stilijanov kennen. |
1945 |
kehrt mit ihm nach Dresden zurück; beim Angriff auf Dresden am 13.02.1945 total |
1945 |
Heirat von Boris Stilijanov |
1946 |
Baustudentin an der Staatlichen Kunstakademie Dresden |
1947 - 1952 |
Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Hans Grundig, |
1949 |
Sie ist mit einem Aquarell bei der 2. Deutschen Kunstausstellung, Dresden vertreten. |
1950 |
Nach dem verheißungsvollen Neubeginn der Hochschule für Bildende Künste leidet sie |
1952- 1960 |
arbeitet als freischaffende Malerin; intensive Sozialarbeit innerhalb des VBK-DDR; Das Stillleben, offiziell nicht besonders erwünscht, gibt ihr die Freiheit, sich |
1955 - 1974 |
Wohnt jetzt in Dresden Zschertnitz – versorgt dort Bernhard, ihren Vater und Sohn. |
1957 |
Studienreise mit Eva Schulze-Knabe nach Bulgarien. Erstes Treffen seit 1945 mit Boris (Stilijanov). |
1958 |
Heirat von Bernhard. |
1959 |
erste Reise mit ihrem Sohn nach Bulgarien - malt und erholt sich auf der romantischen Insel |
1962 - 1973 |
Betriebsvertrag mit dem Arzneimittelwerk Dresden-Radebeul - dort begeisterte und |
1967 |
Reise zu Freunden nach Arboga, Schweden |
1972 |
Tod von Bernhard mit 83 Jahren |
1972 - 1980 |
Ordnung seines umfangreichen, chaotischen Nachlasses und Vorbereitungen von |
1977 |
Einzug in die Museen; das Stillleben mit gelber Rose, (VIII. Deutsche Kunstausstellung |
1980 |
Martin- Andersen-Nexö-Kunstpreis der Stadt Dresden |
1981 |
am 04.09. verstorben; dem Grab von Bernhard beigesetzt; zum Gedächtnis spricht |
Reisen |
Italien, Österreich, Rumänien, Bulgarien, Tschechoslowakei, Ungarn, Polen, Holland, |
Personal- |
1964 Glockenspielpavillon Dresden |
Ausstellungen |
Beteiligung an fast allen wichtigen Ausstellungen der DDR und in Stuttgart; |
Werke |
in zahlreichen Museen u. a. bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, |
Literatur-Auswahl |
Hildegard Stilijanov Im Nachlass: Gedichte und Essays Fritz Löffler. Hildegard Stilijanow, Dresdner Künstler, Herausgeber Verband bildender Trotzdem. Neuanfang 1947, Zur Wiedereröffnung der bildenden Künste Dresden, |
Zusammenstellung - Peter Stilijanov
Klosterneuburg, 12.02.2021
Für´s Auge, zum Reizen und zum Wohle – Miederwaren aus Döbeln sind mehr als ein Jahrhundert im In- und Ausland gefragt gewesen. Unter dem Markennamen „Reco-Mieder“ entstand Unterwäsche für die Frau.
Ob Büstenhalter, (Stütz-)Corsetts, Strumpfhalter und funktionale Mieder – die Döbelner Designer und Näher entwarfen und produzierten Damenmode für den Alltag wie auch für orthopädische Zwecke. Und das an der Eichbergstraße noch bis ins Jahr 2013.
Im Museumsdepot unterm Rathausdach liegen die Schätze der Döbelner-Reform-Corset-Fabrik – kurz: Reco.
Gut verpackt in schlichten, säurefreien Museumskartons. Frische 13,8 Grad Celsius zeigt das Digitalthermometer im Depot. Etwas wärmer wird es einem, wenn die Deckel der Kisten abgenommen sind: Unterwäsche aus reiner Baumwolle und Dederon hält die 119-jährige Firmengeschichte wach. „Unsere Sammlung haben wir Dorothea Schmidt, der Tochter eines der Firmengründer zu verdanken. Etwa 110 Stück vom BH bis zum Stützcorsett und auch hochwertige Original-Verpackungen sind in unserem Bestand“, sagt Museumsleiterin Kathrin Fuchs. Dorothea Jehmlich, verheiratete Schmidt, hatte die Geschäfte von Reco-Mieder von 1949 bis 1973 geführt – zunächst als Eigentümerin, nach der Komplett-Verstaatlichung 1972 als Betriebsleiterin des VEB Reco Mieder.
Für Generationen von Frauen ist Reco-Mieder ein fester Bestandteil des Lebens gewesen – als Unterwäsche-produzent mit begehrter Ware und als Arbeitgeber mit bis zu 60 Beschäftigten. Im Stadtbild erinnert heute nichts mehr daran. Kein Denkmal wie bei Beschläge-Fabrikant Robert Tümmler am heutigen Kaufland, kein Straßenname wie bei Seifenhersteller Hermann Otto Schmidt im Gewerbegebiet Döbeln-Ost.
Doch ehemalige Reco-Mitarbeiter halten die Erinnerung an die Traditionsfirma wach. Sie trafen sich bis zur Corona-Pause 2020/21 stets im Frühjahr und Herbst in der Gaststätte Bavaria. „Anfangs waren wir etwa 30, mittlerweile sind wir zehn bis zwölf“, sagt Irmgard Portig. Die heute 79-Jährige hatte ab 1955 eine zweijährige Lehre zur Miedernäherin bei Reco absolviert. Sie blieb ihr gesamtes Berufsleben dem Betrieb treu ‑ bis zur Rente 1997. „Die schönste Zeit waren meine Anfangsjahre, als die Firma noch privat geführt war. Das Eigentümer-Ehepaar Schmidt war sehr menschlich und familiär. Wir hatten es gut“, sagt Irmgard Portig. Sie habe alles miterlebt: die Zeit des Familienbetriebes, die Teil- und Komplettverstaatlichung, den Zusammenschluss des VEB Reco Mieder mit Roßweiner und Radebeuler Standorten 1978 und den Verkauf nach der Wende. Qualität war bei Reco-Mieder immer wichtig. „Wir waren Spitze; arbeiteten auch für das Exquisit und die Kaufhalle Köln“, erinnert sich Irmgard Portig.
Im Stadtmuseum des Döbelner Rathausturmes ist Reco-Mieder natürlich präsent. Ein Teil der Dauerausstellung zeigt ein Korsett mit Fischbein verstärkt um 1900 und Leibbinden und Hüfthalter aus den 30er Jahren.
Kathrin Fuchs nimmt einen Büstenhalter aus einem Karton und fühlt den Stoff zwischen Daumen und Zeigefinger: „Die Qualität ist hervorragend. Die Wäsche hält bereits seit Jahrzehnten. Das ist beeindruckend.“ Und die kommt nicht von ungefähr. Die Enkelin von Firmengründer Willy Jehmlich erinnert sich. „Bis zur kompletten Enteignung 1972 sind alle Produkte in Eigenregie durch meine Mutter Dorothea Schmidt gestaltet. Messemuster hat sie teilweise sogar in der heimischen Küche entworfen“, sagt Kersten Wald.
Genauso hochwertig ist auch die Verpackung gewesen. Im Depot zeigen aufwändig gestaltet Schachteln die Liebe zum Detail. Der Schriftzug Reco steht in goldenen Lettern auf marineblauem Grund. Sind Werbeslogans heute kurz und knackig, durfte es früher etwas ausführlicher sein: „Reco ist der beste Gesundheits-Hüfthalter der Gegenwart. Das vollkommenste für die heutige Mode. Eng anliegend, schlank machend und bürgt für tadellose Passform“, lautete die Aufschrift in den 1930er Jahren. Und ist auch heute noch aktuell. (Text: Andy Scharf)
Firmengeschichte:Ursprung der Döbelner Miederwarenherstellung war das Nähmaschinen- und Fahrradgeschäft Eduard Rühle am damaligen Theaterplatz (heute Optiker Sandow, Bahnhofstraße 1). Rühle eröffnete 1894 im Hinterhof mit zwölf Näherinnen eine Corsetfabrikation. Im Oktober 1899 lief unter der Firmierung "Döbelner Corsetfabrik Eduard Rühle" die Großproduktion an. Am 6. Oktober 1919 wurde die Arbeit in der Greinerstraße (heutige Eichbergstraße) aufgenommen. Es war zudem die Geburtsstunde der "Döbelner-Reform-Corset-Fabrik Rühle & Jehmlich", wovon der Markenname Reco abgeleitet wurde. Ab 1926 war Willy Jehmlich Alleininhaber und erweiterte das Fabrikgebäude. Die Firma hatte Während des 2. Weltkrieges wurde die Produktion zunehmend auf die Fertigung medizinischer Artikel (Bandagen) umgestellt und später teilweise stillgelegt. Im Oktober 1949 übertrug Willy Jehmlich die Firmenleitung seiner Tochter Dorothea Schmidt. Ihr Mann Werner Schmidt entwickelte seit 1951 mit dem Betriebsmechaniker mehrere Maschinen zur Steigerung der Produktion. Produkte wurden hauptsächlich im nichtsozialistischen Ausland abgesetzt. Außer Miederwaren entwickelte der Betrieb medizinische Bandagen und Spezialbüstenhalter mit Epithesen. Über Devisen kaufte sich die Firma Spezialmaschinen aus dem Ausland und sicherte damit das „Weltniveau“ ihrer Produkte. 1972 wurde der Betrieb verstaatlicht und zum VEB Reco Mieder, 1978 mit den Roßweiner und Radebeuler Standorten zusammengelegt. 1990 entstand die „Reco-Mieder GmbH“, die 1993 von der Treuhand samt Markenrechten an die "Otto-Thänert-Textil- und Kunststoff GmbH & Co. KG Burgwedel" verkauft wurde. Die neuen Eigentümer setzten auf Medizinprodukte (orthopädische Hilfsmittel und BHs für Prothesenträgerinnen), bis sie 2008 aus Altersgründen ihre Firmenanteile an die französische Unternehmensgruppe Thuasne (Textilhersteller) verkauften. Die neuen Eigentümer entschlossen sich bereits 2011 zur schrittweisen Stillegung des Döbelner Werkes, bis März 2013, womit die verbliebenen 45 Angestellten ihre Arbeit verloren. |
Kleine Stiefel liegen in der Kiste. In weiß und gelb. Larissa Batt vom Stadtmuseum zieht den Karton unter dem Tisch hervor, schlägt die Papplaschen auf – und ein angenehmer Duft verbreitet sich im Rathausturm. „Die kleinen Deko-Stiefel sind bei Besuchern beliebt. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit ist es eine nette Geschenkidee“, sagt die Mitarbeiterin.
Die Miniaturvarianten des Döbelner Riesenstiefels sehen nicht nur gut aus, sondern duften, denn sie bestehen aus Seife. Und auch das ist kein Zufall. Denn ein wichtiger Teil von Döbelns Industriegeschichte fußt buchstäblich auf der Produktion der aromatischen, pflegenden und säubernden Produkte.
„Vor 100 Jahren expandierte die Seifenproduktion in Döbeln mit dem Bau des neuen Fabrikgebäudes in der Rößchengrundstraße. Um 1900 war die Seifenfabrik von Hermann Otto Schmidt ein wichtiger Arbeitgeber und Teil der industriellen Entwicklung Döbelns zu dieser Zeit“, erklärt Kathrin Fuchs, Leiterin des Stadtmuseum.
Vor 140 Jahren begann die industrielle Seifenproduktion in der Stadt – damals übernahm Hermann Otto Schmidt die Seifenfabrik von Eduard Lippmann. In den Folgejahren steuerte das Unternehmen auf Wachstumskurs. Die Anzahl der Mitarbeiter wuchs auf 90 im Jahr 1921. Fritz Schmidt, Sohn von Hermann Otto, wurde alleiniger Gesellschafter und zog in einen Neubau an der Rößchengrundstraße, um dort Kern- und Schmierseifen, Waschpulver sowie Fein- und Spezialseifen herzustellen.
In den Folgejahren wechselten die Firmierungen zwar, der Standort blieb allerdings bis zur politischen Wende 1989/1990 bestehen. Und die Seife machte Döbeln über die Grenzen der damaligen DDR hinaus bekannt. „Unter dem Markennamen 'Decenta' und ab 1981 'Florena' wurden in der Rößchengrundstraße Pflegeprodukte verschiedener Couleur gefertigt: Wasch- und Rasierseifen, Seifennadeln und natürlich auch Luxusseifen gingen vom Ostbahnhof aus ins ganze Land“, zeigt Kathrin Fuchs auf.
Ein Teil der Dauerausstellung im Stadtmuseum beschäftigt sich mit Döbelns Industriegeschichte und damit auch der Seifenproduktion. Neben den ausgestellten Exponaten befinden sich noch fast 100 Decenta-Seifen und Florena-Artikel im Depot des Stadtmuseums. Darunter klangvolle, exotische Produkte namens „Saphir“ bis hin zu pragmatisch klingenden wie „Euskin Schönheitsseife“. Es ist eine Zeitreise durch Döbelns Geschichte, die unter anderem anhand von Verpackungen und Werbeslogans auch Veränderungen festhält. Assozieren Werbetexter heute Seife beispielsweise mit einem aufregenden Ritt über die Wellen des Ozeans, brachten die Kreativen des VEB Decenta Döbeln den erhofften Effekt von „Euskin Schönheitsseife“ eher nüchtern auf den Punkt.
So ist auf der Verpackungsrückseite zu lesen: „Der Alterungsprozess der Haut ist aufzuhalten“.
Zu den musealen Beständen gehören auch Seifenpressen. 28 verschiedene Modelle besitzt das Stadtmuseum.
„Der Grundstock stammt aus dem ehemaligen Harthaer Industriemuseum. Wir sammeln weiter und freuen uns über jedes neue Stück. Denn die Aufgabe eines Museum ist, zu sammeln, zu bewahren und damit zu überliefern“, sagt Kathrin Fuchs.
Der kleine Seifenstiefel ist nicht die einzige Erinnerung an die Döbelner Seifengeschichte. Im nördlichen Teil des Gewerbegebietes Döbeln-Ost trägt eine Straße den Namen des Seifenproduzenten Hermann Otto Schmidt.
Damit bleibt dieser Teil der Döbelner Industriegeschichte im Stadtbild präsent. Den aromatischen Duft von Seifen, wie er Passanten noch zu DDR-Zeiten im Bereich der Rößchengrundstraße in die Nasen gedrungen sein soll, gibt es allerdings nur noch im Museum. (Text: Andy Scharf)
1876 |
Hermann Otto Schmidt übernimmt die Seifenfabrik von Eduard Lippmann in Döbeln am |
1903 |
Die Firma zieht in die Rößchengrundstraße, wo Fritz Schmidt 1921 alleiniger Erweiterung der Produktion im Neubau in der Rößchengrundstraße. Beschäftigte: 90 Produktion: Kern- und Schmierseifen, Waschpulver, Fein- und Spezialseifen |
1937 |
Nach dem Tod von F. Schmidt übernimmt die Erbengemeinschaft die Firma |
1946 |
Die Firma wird in Abwesenheit der Geschäftsführerin Fanny Schmidt (befand sich als |
1948 |
Durch einen Verwaltungsbescheid werden die Geschäftsanteile von Hans und Überführung in Volkseigentum - Name: VEB Decenta Döbeln |
1981 |
Zusammenlegung der Betriebe VEB Decenta Döbeln und VEB Florena Waldheim |
1991 |
Nach dem Eignungsvertrag erhält die Familie Schmidt das Vorkaufsrecht für den Erwerb |
1992 |
Die Firma wird erneut privatisiert in Florena Cosmetic GmbH Waldheim |
07.12.1992 |
Zu Ehren von Hermann Otto Schmidt wird im Gewerbegebiet Döbeln-Ost eine Straße |