Frauenkörper, sie dienen als Anschauungsmaterialien, Ausstellungsobjekte, Projektionsflächen und Kampfplätze. Oft werden sie in zu enge Räume und Kleider gezwängt. Prinzessin Selda, pixelgewordene Fantasieoberfläche, rekelt sich willenlos. Das Hungermädchen wartet auf sein Verschwinden. Eine Rebellin probiert die Masken der Weiblichkeit, während sich eine andere fragt, wem eigentlich die Hand gehört, die sich mit ihrem Bein befasst.
Eine Performerin verwandelt den fast leeren Bühnenraum in ein Experimentierfeld der Körper. Dabei schlüpft sie in unterschiedliche Rollen und Situationen, parodiert das, was wir dem weiblichen oder männlichen Geschlecht als naturgegeben zuschreiben und in welche Zwänge wir uns dadurch begeben. Sei es die richtige Epilation im Schambereich, das Schlankheitsgebot oder immer und jederzeit trinkfest und potent zu sein. Trotz des Humors und der Absurdität, die sich stets am Rande der Persiflage bewegen, will die Performance ebenfalls auf die Gefahren und Bedrohlichkeiten aufmerksam machen, die sich ergeben, wenn Körper in binäre Systeme gedrängt werden. So thematisiert der Abend auch Formen sexualisierter Gewalt, die zwangsläufig eintreten, wenn Frauen als „Selbstbedienungskörper“ betrachtet werden und Männer ständig Stärke und Macht performen müssen.
Eine Übung in der Dekonstruktion der Geschlechter, vermischt mit trashigem Gender-Hacking und poppigen Einflüssen.
Schauspiel: Johanna Franke
Regie: Kim Ehinger
Eintritt: 3 – 7 €
Einlass: 18.00 Uhr
Hinweis: Die Aufführung behandelt Formen sexualisierter Gewalt und ist für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet.
Mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Die Aufführungsrechte liegen beim S. Fischer Verlag.
(Quelle: www.treibhaus-doebeln.de)
Veranstalter: Treibhaus e. V. Döbeln