Mit keiner anderen Einrichtung des Mittelalters haben die Reformatoren so radikal aufgeräumt wie mit den Klöstern. Im besten Fall wurden sie in Schulen umgewandelt, so in Meißen (St. Afra) und Grimma, oder als landesherrlicher Amtssitz genutzt, wie in Altzella oder Chemnitz. Die meisten Klöster sind fast spurlos verschwunden. Dabei war Sachsen ein klosterreiches Land, in dem fast alle Orden und religiösen Lebensformen vertreten waren. Seit der Reformation wurden über das Klosterleben harte und wegwerfende Urteile gefällt. Aber war das Leben der Mönche und Nonnen, der Domherren und Kanoniker tatsächlich nutzlos und verkommen? Neueste Forschungen des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde über die fast 80 Klöster und Stifte in Sachsen bieten ein anderes Bild und zeigen, wie sie das Land und die Menschen geprägt haben. Eine vergessene Geschichte, die jetzt wiederentdeckt wird. (Quelle: ISGV)
Referent: Prof. Dr. Enno Bünz, Geschäftsführender Direktor ISGV, Lehrstuhl für Sächsische Landesgeschichte, Universität Leipzig
Veranstalter: Ehrenamtliche AG "Döbelner Heimatfreunde" am Stadtarchiv