Bis heute ist wenig über das Leben und den Alltag der Döbelner Jüdinnen und Juden bekannt. Ein Großteil der jüdischen Familien siedelte sich zwischen Mitte des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts in der Region an. Viele waren assimiliert und in die Stadtgesellschaft integriert. Gerade die kaufmännischen Tätigkeiten prägten die Region. So gab es in Döbeln jüdische Geschäfte, die das Leben in der Stadt prosperieren ließen. Diese waren in städtische Festlichkeiten eingebunden, schalteten Werbeanzeigen in Lokalzeitungen und waren im Stadtbild präsent.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialist*innen 1933 kam es auch in Döbeln zu Verfolgung, Ausgrenzung, Demütigung und Entrechtung der hier ansässigen Jüdinnen und Juden. So wurden sie bspw. namentlich in der Lokalzeitung diffamiert und es wurde zum Boykott ihrer Geschäfte aufgerufen. Viele versuchten in die Anonymität der Großstädte zu fliehen. Aus der Stadt wurde das jüdische Leben zur Gänze vertrieben. Die meisten Jüdinnen und Juden wurden in einem Konzentrations- oder Vernichtungslager ermordet. Einigen wenigen gelang die Flucht und sie überlebten die Shoah.
An den historischen Orten wird über das jüdische Leben und das Schicksal der Menschen berichtet, um an sie zu erinnern und ihre Geschichten weiterzutragen.
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
Veranstalter: Treibhaus e. V. Döbeln